hier finden Sie Artikel aus der Presse zum Thema gesunde Ernährung mit Eisenpfannen
Eisenmangel: Kochgeschirr aus Eisen hilft
Norwich - Über einen originellen Weg, Zuständen von Eisenmangel abzuhelfen, haben kürzlich britische Wissenschaftler berichtet. Ihr Vorschlag lautet schlicht und ergreifend: "Eisernes Kochgeschirr"! Doch keine Sorge, niemand muß in einen Topf beißen - es genügt, wenn man seine Nahrungsmittel in Eisernem gart. Dies zumindest geht aus der Studie hervor, welche die Engländer im "British Medical Journal" veröffentlichten.
Gelegenheit für ihre Kochgeschirr-Untersuchung bot den britischen Forschern die immer populärer werdende indische Küche: Auch Nichtinder verzehren heute u.a. sogenannte Baltis, das sind Currys, die direkt in einem kleinen gußeisernen Wok zubereitet und serviert werden. Um heruaszufinden, was sich in diesen Gerichten während des Garens in puncto Eisen tut, kauften die britischen Nahrungsforscher im Supermarkt verschiedene "Fertig-Baltis" und teilten diese jeweils in 2 Portionen. Die eine dieser Portionen wurde ungekocht, die andere nach 20-minütigem Schmoren im Wok untersucht.
Und siehe da - nach Wok-Kontakt steigerte sich der Eisengehalt der Spreisen auf das 4- bis 12fache. Wärhend der Mensch normalerweise durchschnittlich 10 bis 12mg Eisen zu sich nimmt, verzehrt er mit einer einzigen Portion eines typisch zubereiteten Hühnerbalti oder Gemüsecurry eine wahre Eisenbombe von etwa 50mg, berichten die Autoren. Zum Vergleich: Eine der besten natürlichen Eisenquellen ist Leber mit etwa 7mg pro Portion.
In eisernem Kochgeschirr zubereitete Speisen sollten Personen mit manifestem oder potentiellem Eisenmangel - insbesondere kleinen Kindern und Frauen im gebärfähigen Alter - empfohlen werden, so die Schlussfolgerung. Daß Patienten mit Hämochromatose dagegen einen großen Bogen um gusseiserne Baltiwoks machen sollten, versteht sich von selbst.
Quelle: S.J. Fairweather-Tait et al., Institute of Food Research, Norwich; British Medical Journal, Vol. 310, No. 6991 (1995), S. 1386
Omas Kochtopf schafft Abhilfe
Quebec - Das Kind wirkt ein wenig blass? Sie meinen, ihm fehlt Eisen? Dann raten Sie der Mutter doch, Omas guten alten Kochtopf zu reaktivieren.
Was manchem Kollegen wie ein Aprilscherz vorkommen mag, belegt eine Studie an mehr als 400 äthiopischen Kinder: Im eisernen Topf gekochtes Essen ist offenbar schwer beladen mit dem blutbildenden Metall und treibt die Hämoglobinwerte in die Höhe.
Blutarme Aluminium-Kinder
Dass die früher meist benutzten Eisentöpfe zunehmend durch die leichteren und billigeren Aluminiumtöpfe ersetzt wurden wirkt sich in Entwicklungsländern schlecht aufs Blutbild der Bevölkerung aus, vermuteten kanadische Wissenschaftler. In Äthiopien starteten sie den Gegenversuch, an dem insgesamt 407 Kinder zwischen 2 und 5 Jahren teilnahmen. Bei 195 Kindern wies man die Familie an, in Eisentöpfen zu kochen, 212 Haushalte benutzten ausschließlich Aluminiumtöpfe.
Nach 12 Monaten wiesen die "Eisen-Kinder" tatsächlich signifikant höhere Hämoglobinwerte und niedrigere Anämieraten auf als die "Aluminium-Kinder". Außerdem sorgten die schweren Töpfe dafür, daß die Kleinen deutlich mehr an Körperlänge und Gewicht zulegten. In Entwicklungsländern bietet die Rückkehr zu den guten alten Eisentöpfen eine einfache und kostengünstige Alternative zur Prävention des Eisenmangels, folgern die Wissenschaftler in "The Lancet". MW/CG
Quelle: Abdulaziz A. Adish, School of Dietics and Human Nutrition, McGill University, Quebec, Canada, et al.; The Lancet, Vol. 353, No. 9154 (1999), S. 712-716